DHM Schwimmen - Ist denn die Elbe immer noch dieselbe?
Magdeburg am 19.-21.06.2015
Vom 19.-21. Juni erlebten knapp 450 Studenten aus ganz Deutschland ein spannendes Schwimmfestival mit hochklassiger Beteiligung in der Magdeburger Elbe-Schwimmhalle. In nur zwei Monaten stellte das Organisationsteam unter der Leitung von Dr. Mario Damerow und Thomas Postera das Wettkampfprojekt auf die Beine.
Manchmal entscheiden Sekundenbruchteile über Gold und Silber. Am Ende der 4x100 Meter Freistil-Staffel blicken Jonas Schauer, Schlussschwimmer der WG Darmstadt, und Lukas Rugenstein, Schlussschwimmer der gastgebenden WG Magdeburg, gebannt auf die Anzeigetafel. Nach wenigen Sekunden brandet der Jubel bei den Südhessen auf. Mit einer Endzeit von 3:37,13 Minuten sicherten sich die Sportler aus der Heinerstadt in der Besetzung Khaled Nassar, Julius Flohr, Lukas Löwel und Jonas Schauer den DHM-Titel über vier Mal 100 Meter. Nur elf Hundertstel dahinter bleibt für Niels Schmidtke, Nicolas Storch, Lucas Schwab und Lukas Rugenstein von der gastgebenden WG Magdeburg Silber. Komplettiert wurde das Treppchen von den Schwimmern der WG Aachen, die mit einer Zeit von 3:38,35 ins Ziel kamen.
Die vier Mal 100 Meter Staffel der Männer war nur ein Beispiel für spannende Rennen und enge Entscheidungen während der Deutschen Hochschulmeisterschaften in Magdeburg. In vielen der 39 Finals kämpften die Sportlerinnen und Sportler bis zum letzten Meter um die entscheidenden Zehntelsekunden. Dabei prägte vor allem Alina Weber (Uni Bochum) die Meisterschaft. Dieses Wochenende ist Weber bei der Universiade nach Gwangju am Start. In Magdeburg stellte die amtierende Deutsche Meisterin in der vier Mal 100 Meter Mixed-Staffel ihre Form in beeindruckender Manier unter Beweis. Vier DHM-Titel in den Einzelkonkurrenzen und drei Siege mit den Staffeln der WG Bochum holte die Sportlerin aus Nordrhein-Westfalen. Vor allem in den Freistil-Wettkämpfen führte an Alina Weber kein Weg vorbei. Über die 100 Meter, 200 Meter und 400 Meter siegte die Bochumerin. Ebenfalls erfolgreich war die Universiade-Teilnehmerin dieses Jahres über die 100 Meter Schmetterling. Nach der vierten Zeit im Vorlauf steigerte sich Weber im Finale und gewann mit einem Wimpernschlag vor Daniela Karst von der Uni Erlangen-Nürnberg.
Zum Abschluss der Deutschen Hochschulmeisterschaften konnten die Magdeburger noch einmal in der 8x50Lagen Mix Staffel ihr Können unter Beweis stellen. Im letzten Wettkampf sicherten sich die Elbestädter den ersten Platz mit mehr als drei Sekunden Vorsprung vor der WG Bochum und der WG Münster.
Aus Sicht der Gastgeber waren Eric Reuß und Niels Schmidtke die erfolgreichsten Herren. Reuß (3:57,53) musste sich bei den 400m Freistil lediglich Tobias Horn (3:56,86) von der Fern Uni Hagen geschlagen geben. Schmidtke (0:25,10) schlug im 50m Schmetterling Finale am Sonntag nur knapp hinter dem Berliner Timo Zwiesigk (24,83) an.
Bei den Magdeburger Damen war Hannah Brinkmann am erfolgreichsten. Sie schlug in 200m Rücken mit einer Zeit von 2:34,06 hinter der ersten Doris Eichhorn (2:22,53) von der HTW Berlin und der zweitplatzierten Sofia Papadopoulou (2:27,93) aus Tübingen an. Am Sonntag erreichte Brinkmann (1:07,78) dann auf der 100m Rücken Strecke hinter Doris Eichhorn (1:03,56) Platz zwei.
Auch in der Mannschaftswertung hatten die Sportlerinnen und Sportler der WG Bochum etwas zu bejubeln. Mit ihren beeindruckenden Leistungen in den einzelnen Rennen holten die Ruhrstädter den ersten Platz der Gesamtwertung. Silber ging an die Schwimmerinnen und Schwimmer der gastgebenden WG Magdeburg. Vor der heimischen Kulisse freuten sich die Aktiven aus der Domstadt über den zweiten Rang. Dritter wurde die Mannschaft der WG Darmstadt.
Nachdem der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (ADH) die Absage für die diesjährige DHM aufgrund von Rückzügen aller möglichen Ausrichter Ende März bekannt gab, entflammente in Magdeburg die Idee, sich dieser Aufgabe doch noch anzunehmen. Thomas Postera, „Sport und Technik“-Student, nahm direkten Kontakt zum ADH und zum Sportzentrum der Magdeburger Uni auf. In kürzester Zeit formte er mit SpoZ-Chef Dr. Mario Damerow ein zehnköpfiges Organisationsteam, das neben ihnen aus den Studenten Lara Friede, Hannah Brinkmann, Britta Pfannmüller, Angelique Globisch Benjamin Kreideweiss, Ines Hahn, Annika Lange sowie der Sachbearbeiterin der Sportzentrum, Kerstin Baltzer bestand. Innerhalb der folgenden 2 Monaten stellten sie alles nötige auf die Beine um somit den unter vielen deutschen Studenten sehr beliebten Schwimmwettkampf auszurichten zu können. Neben dem sportlichen Erfolg blickte das Magdeburger Organisationsteam auch zufrieden auf den Verlauf der Veranstaltung zurück. „Der Wettkampf verlief sehr gut. Zeitlich waren wir meist vor dem Plan. Alle Schiedsrichtenden, Kampfrichterinnen und Kampfrichter sowie Helferinnen und Helfer und das ganze Organisationsteam haben einen sehr guten Job gemacht! Die Zusammenarbeit mit dem Landesschwimmverband, dem SCM, dem Schwimmbad und dem zugehörigen Personal hat ebenfalls sehr gut funktioniert“, so Postera. Zu dem reibungslosen Verlauf haben ebenso Björn Stickan mit seinem Ergebnisdienst EasyWK und Sprecher Manuel Siegert beigetragen, die schon auf vielen nationalen Wettkämpfen erfolgreich agierten.
Doch nicht nur die absoluten Spitzensportler kamen bei der Meisterschaft auf ihre Kosten. Auch die restlichen Studenten nutzten die Möglichkeit ihre persönlichen Bestzeiten zu verbessern. Gleichzeitig wurden die Meisterschaften von einer durchgehend guten Stimmung geprägt, die nicht selten durch Fangesänge und ohrenbetäubende Anfeuerungschören untermalt wurde. So ergab es sich sogar, dass am Ende der Veranstaltung nahezu jeder Teilnehmer den Refrain eines bekannten Magdeburger Lieds mitsingen konnte. „Wir bekommen unglaublich viel positives Feedback der Teilnehmer via Email oder Facebook. Am Ende jeder Nachricht folgt dann stets die gleiche amüsante Frage: Ist denn die Elbe immer noch dieselbe?“, berichtet Thomas Postera.
Angelique Globisch & Thomas Postera